Sonntag, 31. Januar 2016

Liebe ist stärker als Hass

Mir wurde das Herz gebrochen. Erst war ich verletzt. Und traurig. Dann wütend. Wahnsinnig wütend. Ich habe gesagt, ich würde ihn hassen. Ich wollte ihn auch hassen. Aber dann verging ein wenig Zeit. Ich bekam ein wenig Abstand und konnte die Dinge etwas differenzierter betrachten. Die schönen Momente wurden wieder schöner. Sie zauberten mir wieder ein Lächeln auf die Lippen. Jetzt geben sie mir Kraft, wenn es mir schlecht geht. Wenn ich aufgebracht bin, lese ich mir alte Nachrichten durch oder schließe die Augen und erinnere mich daran, wie er mich das erste mal geküsst hat oder wie wir zusammen am Feuer gesessen und in die Sterne geguckt haben und es geht mir besser. Liebe ist stark. Und kompliziert. Ich könnte nicht erklären, warum ich ihn liebe, aber ich tue es ganz offensichtlich. Ich habe allen Schmerz und Kummer und all meine Wut hinter mir gelassen und übrig geblieben ist nur meine Liebe. Ich vermisse ihn wahnsinnig. Und ich bin ganz ehrlich, ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Ich verstehe nicht, warum es geendet hat und deswegen glaube ich auch noch nicht daran, dass es wirklich vorbei ist. So leicht gebe ich nicht auf. Ich werde kämpfen - mit den Waffen einer Frau.

Dienstag, 12. Januar 2016

Faszination Bad Boys

Chuck Bass hat mir wieder etwas klar gemacht, wessen ich mir eigentlich schon seit langer Zeit bewusst bin: Mädchen stehen auf edle Prinzen, Frauen wollen lieber ein Biest zähmen.

Als junges Mädchen träumt man von dem perfekten Gentleman. Er ist zuvorkommend und sensibel und gutherzig und auch sonst einfach tadellos mit einer blütenweißen Weste.
Wenn man dann älter wird, wird einem klar, wie langweilig diese Vorstellung ist. Daran ist nichts abenteuerliches und insgeheim haben wir doch alle Lust auf ein Abenteuer. Wir wollen kein fades, geschmackloses Essen, sondern ein Gericht mit Würze und Schärfe. Was wir wirklich wollen, ist ein böser Junge, der aus Liebe zu uns ein besserer Mensch wird. So wie Chuck Bass für Blair Waldorf. Deshalb lieben alle Chuck. Er hatte keine leichte Kindheit und deshalb ist man bereit, ihm alle seine Vergehen zu verzeihen. Vor allem weil man dank Blair zu sehen bekommt, dass auch eine gute Seite voller Liebe in ihm steckt. Eine zarte und zerbrechliche Seite, die er nur ihr gegenüber zeigt. Und das ist auf verdrehte Art und Weise das Romantischste, was sich eine Frau jemals ausmalen könnte.

Akute Seriensucht

Ein frohes neues Jahr euch allen!
Ich habe mich eine Weile nicht mehr gemeldet. Das lag vor allem daran, dass ich mich mit all meiner Kraft in so viel Arbeit gestürzt habe, wie ich finden konnte. Die Vorweihnachtszeit ist dafür genau das Richtige. Ich war beschäftigt damit, das Weihnachtsprogramm meines Jahrgangs zu organisieren, mit dem wir Geld für unseren Abiball sammeln aber auch einfach nochmal ein Vermächtnis hinterlassen wollten, denn wir haben es vor all den jüngeren Schülern und der Lehrerschaft aufgeführt und das gesamte musikalische und schauspielerische Talent unseres Jahrgangs zum Besten gegeben. Und obwohl es recht kurzfristig war und wir kaum geprobt hatten, war es am Ende doch ziemlich gut.
Nebenbei hatte ich auch noch ständig Chorauftritte an den Wochenenden und von der zweiten zur dritten Dezemberwoche hatte ich zwei türkische Austauschschülerinnen im Rahmen eines Austauschprojekts zu Besuch. Mit dieser Gruppe waren wir dann jeden Tag den ganzen Tag unterwegs, sodass wir alle am Ende der Woche völlig erledigt waren. Aber ich muss ehrlich zugeben, dass so eine Woche auch immer etwas schönes hat, besonders weil man dabei oft Menschen näher kommt, mit denen man im "echten Leben" gar nichts zu tun hat. Ich muss ehrlich zugeben, ich vermisse die Gruppe ganz schön... ♡
Aber der eigentliche Grund, warum ich kaum noch Zeit für irgendetwas anderes hatte, ist eine neu entdeckte Liebe zu einer Serie, die ich Ende letzten Jahres angefangen habe, zu gucken. Die Rede ist von meinem Vorbild persönlich --- GOSSIP GIRL!!!
Oh mein Gott, das ist die beste Show aller Zeiten! Ich bin total süchtig! Egal was am nächsten Tag anliegt, sobald ich nach hause komme, gucke ich eine Folge und meistens bleibt es auch nicht nur bei einer. Ich habe es in wenigen Wochen geschafft, inzwischen bei der fünften Staffel zu sein und ich kriege einfach nicht genug - besonders von Chuck Bass!

Aber so sehr ich mich auch in neue Projekte stürze - ein Weihnachtsprogramm zu verfassen und organisieren, eine neue Serie zu gucken, ein Buch auf Französisch zu lesen, eine neue Geschichte zu beginnen, diversen Abi Komitees beizutreten oder mich mit aller Kraft auf Schule zu konzentrieren und für ein 1,0-Zeugnis zu arbeiten - ich kann meine Gedanken doch nie ganz von ihm lösen und sobald ich mir einen Moment der Ruhe gönne, wandern meine Gedanken mit voller Intensität zu ihm zurück und es gibt scheinbar nicht das geringste, was ich dagegen tun kann...

Montag, 30. November 2015

Hoffnung ist gefährlich

Ich habe ihn dieses Wochenende nach langer Zeit endlich mal wiedergesehen. Es ist schrecklich, wenn ich ihn nicht sehe, sehne ich mich nach nichts mehr als nach seiner Nähe. Aber wenn ich ihn dann treffe, kann ich ihm kaum in die Augen sehen, weil es so weh tut, meine Gefühle unerwiedert zu sehen. Stattdessen hab ich mich ihm gegenüber den ganzen Abend total zickig benommen und hätte mir dafür danach in den Hintern beißen können. Aber was soll denn das auch? Auf meine Nachrichten antwortet er nicht, aber wenn er mich dann sieht, will er mir unbedingt die Hand geben und dabei auch noch unbedingt Augenkontakt herstellen! Total süß eigentlich... und ich blöde Kuh war total zickig und abweisend zu ihm! :(

Weil ich den Gedanken nicht ertragen konnte, dass er denkt, dass ich ihn hasse und weil ich es auch einfach nicht mehr ertragen konnte, habe ich ihm noch an dem Abend eine Nachricht geschrieben, nachdem wir alle nach Hause gegangen waren. Wir waren schon vor 10 gegangen, es war also noch nicht super spät. Ich habe geschrieben, dass wir mal reden sollten und seine Antwort darauf kam fast sofort zurück und sie war echt niedlich. Er meinte, dass er überrascht ist, dass ich überhaupt noch schreibe (trauriger Smiley) und wollte wissen, wie das kommt (glücklicher Smiley) und hat zugestimmt, dass wir reden sollten... die Konversation ging dann ein bisschen hin und her und er meinte, dass es ihm wichtig sei, dass ich wisse, dass ich ihm nicht egal sei.

Einen Termin für ein Gespräch unter vier Augen haben wir zwar noch nicht ausgemacht, aber wenn jemand so schreibt, kann man ihm doch nicht egal sein. Und wenn ich ihm nicht egal bin und er sich körperlich zu mir hingezogen fühlt... dann besteht vielleicht doch noch eine Chance, oder? Vielleicht hat ihn meine letzte Nachricht, auf die er mir nie geantwortet hat, ja zum Nachdenken gebracht. Vielleicht gibt er dem ganzen doch noch eine Chance! Vielleicht bin ich bald wirklich glücklich!

Aber was ist, wenn nicht? Was ist, wenn ich mir jetzt wieder anfange, Hoffnungen zu machen, nur damit er mir dann im Gespräch nochmal das gleiche sagt, was er mir damals auch schon geschrieben hat. Lass uns Freunde sein. Bleib so wie du bist. Ich wollte dir keine falschen Hoffnungen machen.
Ich weiß nicht, ob ich das nochmal durchstehe. Aber vielleicht muss ich auch mit voller Wucht auf dem Boden aufschlagen, damit ich endlich darüber hinweg komme. Bis jetzt bin ich scheinbar noch nicht hart genug gefallen. Es war noch nicht schmerzhaft genug.

Das Gespräch könnte zwei Ausgänge haben: es könnte mir alles geben oder alles nehmen. Ich habe Angst.

Sonntag, 15. November 2015

Einsamkeit

Irgendwie beschäftigt sich zur Zeit jeder viel lieber mit sich selbst als mit anderen. Meine beste Freundin Annalena möchte nach dem Abi als Au Pair nach Amerika, deshalb dreht sich jedes Gespräch nur noch darum, wie weit sie schon mit den Vorbereitungen ist und wir treffen uns fast nur noch, wenn sie meine Hilfe bei etwas für ihre Bewerbung braucht. Bei meiner Freundin Jasmina ging es schon ihr ganzes Leben immer nur um sie und wie toll sie und ihr mega geiles Leben sind. Glaubt mir, so toll ist sie echt nicht und inzwischen kann ich es auch echt nicht mehr hören. Bei meiner Freundin Vivien geht es nur ums feiern gehen. Wenn es nicht um eine mega fette Party geht, zu der man mit ihr fahren möchte, sollte man sich am besten gar nicht bei ihr melden. Mit meinen Fake-Freunden aus der Schule rede ich eigentlich nur über Schule. Keiner von ihnen scheint wirklich bereit zu sein, etwas über ihr Privatleben preiszugeben, mich eingeschlossen. Andererseits haben sie vielleicht auch einfach kein Leben außerhalb der Schule und zur Zeit wünschte ich fast, ich wäre genauso ein Langweiler wie sie. Eine der wenigen richtigen Schulfreundinnen, die ich habe, Josi, hat gerade selbst mit einem gebrochenen Herzen zu kämpfen. Und muss die Tatsache verdauen, dass sie auf Frauen anstatt auf Männer steht. Also reden wir über sie und die Entwicklungen mit der Frau, in die sie sich verliebt hat und ich höre zu und tröste sie. Sogar meine amerikanischen Freunde sind nur noch mit sich selbst beschäftigt, besonders Jessie. Sie hat sich gerade von ihrem ersten Freund getrennt und gleich eine Beziehung mit dem nächsten Typen angefangen und jammert jetzt entweder rum, wie sehr sie ihr Ex verletzt hat oder schwärmt davon, wie süß ihr neuer Freund ist und ich tröste sie und freue mich mit ihr, weil ich sie liebe, obwohl mir ihr Exfreund eigentlich eher leid tut, als dass ich ihn hasse und ich mir noch nicht so ganz sicher bin, was ich von ihrem neuen Kerl halten soll.
Bei so viel Mit-Sich-Selbst-Beschäftigt-Sein bleibt irgendwie jemand auf der Strecke - ich. Ich helfe und höre zu und tröste und freue mich mit anderen und zerbreche dabei innerlich jeden Tag ein Stückchen mehr. Keiner fragt, wie es mir geht. Vielleicht ahnen sie, dass sie die Antwort nicht hören wollen. Vielleicht bin ich auch selbst schuld. Vielleicht sagt ja meine Ausstrahlung "Ich will nicht darüber reden". Wer weiß. Ich weiß nur, dass ich mich, obwohl ich ständig Zeit mit meinen Freunden verbringe, in letzter Zeit schrecklich verlassen und allein fühle. Von allen zurückgelassen. In die Ecke gestellt. Vergessen.

Die Zeit heilt alle Wunden?! - Ich warte.

Es ist jetzt 5 Wochen her, dass er mir das Herz gebrochen hat. Das sind 2 Wochen mehr, als wir überhaupt etwas miteinander hatten. Man sollte meinen, dass ich inzwischen über so eine "kleine Sache" hinweg bin. Aber es ist nicht die Länge der Beziehung die zählt. Klar, nach 3 Jahren Beziehung ist eine Trennung viel komplizierter, weil man viel mehr Dinge teilt, materielle Dinge, aber auch Interessen, Freunde, Hobbys, und alles auf einmal ganz anders ist als vorher. Aber nur weil meine... was auch immer es war... nur 3 Wochen gedauert hat, war die Abfuhr nicht weniger schmerzhaft. Weil es nämlich die Intensität der Gefühle ist, die wirklich zählt. Und Himmel - ich war verliebt! Vom ersten Kuss an war ich diesem Menschen wirklich komplett verfallen. Und er mir offensichtlich nicht....  waren es erst 5 Wochen oder schon 5 Wochen? Der Schmerz ist so frisch, als wäre es gerade eben erst passiert, aber gleichzeitig fühlt es sich an wie eine Ewigkeit, die ich schon in dieser Hölle des Leidens geschmort habe.

Donnerstag, 12. November 2015

Schwarzes Loch

An manchen Tagen geht es mir richtig gut. Es fühlt sich so an, als wäre gar nichts passiert, als wäre alles beim Alten. Ich kann so tun, als wäre das alles nur ein böser Traum gewesen und mein Herz sei noch heile. Immer wieder keimt dann die Hoffnung in mir auf, dass meine Wunden anfangen zu verheilen und ich langsam aber sicher darüber hinweg komme. Bis sich plötzlich aus dem nichts ein schwarzes Loch vor mir auftut, in das ich hinein falle, ohne die Kraft mich allzu bald wieder herauszuziehen. Es passiert ohne Vorwarnung. Wenn ich mich mit meiner Mutter darüber unterhalte, wann ich aufstehen muss, weil ich erst später zur Schule muss. Oder mitten beim Mathe Hausaufgaben machen. Auf einmal zieht es mir den Boden unter den Füßen weg und meine ganze Welt um mich herum zerbricht und ich falle. In diesen Momenten würde ich am liebsten schreien und wüten und mir lautstark Luft machen. Stattdessen rolle ich mich so klein zusammen, wie ich kann und warte, bis der Schmerz und die Wut und die Trauer abgeklungen sind. Ich weine nicht mehr sehr oft. Irgendwie geht das nicht mehr. Und wenn ich weine, dann sind es nur einige wenige Tränen und ich fühle mich gefühlskalt, obwohl in mir ein Sturm wütet.
Ich glaube, es liegt nicht einmal nur an dem gebrochenen Herzen. Ich habe einfach das Gefühl, komplett die Kontrolle über mein Leben verloren zu haben. Die 12. Klasse ist hart. Härter als jedes andere Jahr davor. Es ist kürzer, also müssen die Lehrer sich ran halten, um alle genug Noten bis zum Halbjahr gesammelt zu haben und das heißt für die Schüler lernen, lernen und noch mehr lernen. Purer Dauerstress. Dazu kommt das große Fragezeichen - was kommt danach? Was zur Hölle fange ich mit meinem Leben nach dem Abi an? Zum ersten Mal in seinem Leben ist man dann auf sich allein gestellt und muss in eigener Verantwortung eine eigene Entscheidung ganz für sich allein treffen. Und was ist, wenn der Plan nicht funktioniert? Oder wenn der Plan einfach Scheiße war? Wenn es die falsche Entscheidung war? Diese Zeit - in der ich jetzt gerade mitten drin stecke, mit Herzschmerz obendrauf - ist einfach sehr verwirrend und belastend und hart. Da kann man schonmal das Gefühl haben, gleich durchzudrehen, oder?
Wobei es für mich zumindest in der Schule zur Zeit gar nicht so schlecht läuft. Es läuft eigentlich sogar ziemlich fantastisch. Ich bin auf dem besten Weg zu einem 1,0 Abi, was ich nicht mal brauche. Ich bin in drei Planungskomitees für den Abiball und in allen dreien läuft es rund, vor allen in meinem persönlichen Liebling: Das Weihnachtskonzert der 12. Klasse - Komitee. Außerdem läuft es auch ganz gut beim Fußball und im Chor sowieso. Vielleicht habe ich ja das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, weil bei mir einfach immer so viel los ist. Aber andererseits bin ich froh und dankbar über alles, was mich vom Nachdenken abhält. Alles, was mich vom schwarzen Loch fern hält.
Okay, ja, wahrscheinlich kommt das schwarze Loch direkt aus meinem gebrochenen Herzen. Und es gibt einfach nichts, was ich dagegen tun könnte...